(angeregt durch einen Beitrag von Manfred Haferburg* in dem Blog Achgut.com**)
Forster Freunde der Demokratie, 18.5.2021
Die Politiker überbieten einander im Erfinden von immer neuen Einschränkungen und Verboten. Die neueste Variante ist die Unterteilung der Gesellschaft in Geimpfte und Nichtgeimpfte. Eine Unterteilung, die Einige von ihnen noch vor Wochen für undenkbar hielten. Um Gesundheit geht es scheinbar schon lange nicht mehr, sonst würden sie ja die Effektivität ihrer Maßnahmen irgendwie überprüfen. Es geht den Politikern offensichtlich um ein „Eindrucksmanagement“ – wie setze ich mich bei den Ängstlichen am besten in Szene?
In der Realität haben sie einfach nicht die exekutive Kapazität, ihre immer schärferen „Maßnahmen“ durchzusetzen. Es handelt sich um eine Zermürbungstaktik der Bürger, die eher der Abschreckung dient. Für Menschen, die sich leicht erschrecken lassen, ist dies auf Dauer eine psychische Belastung.
Anerkannte, populäre Künstler üben mit humoristischen Mitteln Kritik an der Corona-Politik und müssen im Ergebnis Angst haben, keine Rollen- oder Auftrittsangebote mehr in den öffentlich-rechtlichen Anstalten zu bekommen. Der Schauspieler Jan Josef Liefers erklärte gegenüber der „Berliner Zeitung“ (30.April): „Klar, kann man alles sagen, aber nicht ungestraft. Das sind kleine Vernichtungsszenarien von Leuten, die das offensichtlich gut können. …es geht oft gar nicht um Meinung, sondern um Ausgrenzung, perfide Bestrafungsaktionen.“ Das erinnert erschreckend an Ereignisse in der DDR 1976 im Zusammenhang mit der Zwangsaussiedlung von Wolf Biermann.
Die Schraube wird mehr und mehr überdreht. Früher oder später werden die Corona-Politiker immer mehr Widerstand gegen ihre wild gewordenen „Regeln“ erzeugen. Dann wird die Unterdrückung des Volkes nur noch mit roher Gewalt funktionieren. Soll es erst so weit kommen?
Weil wir gerade von dem unerschrockenen Dissidenten der DDR, Wolf Biermann, sprachen – hier kommt er einem wieder in den Sinn. In den 1970er und 1980er DDR-Jahren waren seine Lieder bei den Regierenden absolut unerwünscht, wenn nicht sogar gefürchtet.
Eines seiner Lieder aus den 1970iger Jahren hat heute, in diesen Zeiten willkürlichen Raubes von Freiheiten durch eine außer Kontrolle geratene Corona-Obrigkeit, eine fast ungeheuerlich anmutende Aktualität zurückgewonnen. Das Lied heißt „Ermutigung“.
Was brauchen die Menschen heute mehr als eine Ermutigung. Ermutigung in Zeiten, wo eine Google-Suche nach „Lauterbach warnt“ in 0,3 Sekunden mehr als 600.000 Resultate ausspuckt.
Lieber Leser, lass Dich nicht erschrecken. Versuche Dein soziales Dasein zu leben und unterlaufe diejenigen Vorgaben, die Dir sinnlos erscheinen. Man muss nur die Angst überwinden. Denn, wie es in dem Lied von Biermann heißt:
Das woll’n sie doch bezwecken, dass wir die Waffen strecken, schon vor dem ersten Streit…“
Sie bauen die Freiheit Stück für Stück ab, bis nichts mehr davon übrig ist. Wenn nicht bald viele Menschen ihre Angst überwinden, dann ist Hohenschönhausen irgendwann kein Museum mehr.“
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*Achgut.com (Die Achse des Guten) gegründet 2004, ist ein Blog, herausgegeben von Henryk M. Broder, Dirk Maxeiner und Fabian Nicolay
**Manfred Haferburg wurde 1948 in Ostdeutschland geboren, studierte in Dresden, war von der Staatssicherheit inhaftiert. Nach der Wende arbeitete er für eine internationale Organisation für die Sicherheitskultur von Atomkraftwerken. Als die ehemalige SED als Die Linke in den Bundestag einzog, siedelte er nach Frankreich aus. Er ist Verfasser des Romans „Wohn-Haft“ (KUUUK-Verlag).
Liebe Leser,
hätten Sie mit den nachfolgenden Begriffen vor einem Jahr etwas anfangen können?
„Ausgangssperre, Lockdown, erste Welle, PCR-Test, Mutanten, Kurzarbeitergeld, Sieben-Tage-Inzidenz, Maskenpflicht, Intensivbetten, Homeoffice, Lauterbach, Zwangsschließung von Gaststätten und Hotels, Systemrelevanz, Homeschooling, mit oder ohne Corona Verstorbene, zweite Welle, Drosten, Herdenimmunität, Kontaktbeschränkung, Distanzunterricht, Querdenker, dritte Welle, Vulnerabilität, Impfzentrum, Infektionsschutzgesetz, Robert-Koch-Institut, Präsensunterricht, Quarantäne, Notbetreuung, R-Wert, Kontaktbeschränkung, Überbrückungsgeld, Mindestabstand…“
Das ist nur eine kleine Auswahl von Schlagworten, die heute die öffentlich -rechtlichen Medien dominieren und täglich Angst verbreiten. Wir dürfen uns daran nicht gewöhnen. Viele andere wichtige Probleme der aktuellen deutschen Politik, der deutschen Wirtschaft und der Finanzen bleiben unbeachtet und damit ungelöst …
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